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8 of 10

Musik gegen heutige Hörgewohnheiten. Beim Debütalbum des norwegischen Duos Kim Myhr und Lasse Marhaug darf man nicht den Fehler begehen, es leise oder nebenbei über Kopfhörer zu hören. Was die beiden Klangkundler an analogen und modularen Synthesizern – und unter Zuhilfenahme (digitaler) Granularsynthese – auf einer halben Stunde an elektronischem Brummen, Brodeln, Knirschen, Knattern und Rattern versammeln, entfaltet sich erst ab einer gewissen Lautstärke so richtig und benötigt einen echten Resonanzraum. Inspiriert von Andrzej Żuławskis Science-Fiction-Film »Der silberne Planet« nutzen Kim Myhr und Lasse Marhaug ihr Gerät für gar nicht mal besonders nervenzerrende oder schrille Frequenzen, sondern erzeugen eine Art kontemplatives Unbehagen, eine irritierende Spannung, in der neben einer Vielzahl an außerweltlichen Geräuschen auch Myhrs Gitarre – in homöopathischen Dosen – ihren Platz findet, ohne dass ihre Töne stören würden. Jeder der fünf Teile hat seine ganz eigene Dynamik, lässt die Stimmung immer wieder umschlagen: So jagt man mit Myhr und Marhaug zunächst durchs planetare Dickicht, irrt zwischendrin über abweisende Einöden, um später im Strudel einer kosmischen Leere zu enden. Am liebsten hätte man noch mehr davon. Die gute Nachricht: Eine Fortsetzung soll folgen.