Musik an Sich

Microtub ist ein Trio um den Musiker, Komponisten und Musikforscher Robyn Hayward, der schon mit einer ganzen Reihe unterschiedlichster Projekte ebenso unterschiedliche Auftritte und Aufnahmen produziert hat. Sein Hauptinstrument ist die Tuba und sein Hauptfeld die Mikrotonale Musik. Als Erklärung hierzu habe ich mal etwas aus den Wikipediaeintrag zum Thema kopiert:

Mikrotonale Musik arbeitet mit mikrotonalen Intervallen, d. h. Intervallen, die kleiner als ein Halbtonabstand sind. Entsprechende zwischen den herkömmlichen Tonstufen liegende Töne werden zwar in klassischer Musik oder in Pop und Jazz schon immer eingesetzt (in Glissandi, Portamenti etc.), trotzdem spricht man hier nicht von mikrotonaler Musik. Eine derartige Musik muss vielmehr mit einem mikrotonalen Tonsystem verbunden sein oder mikrotonale Zeichen enthalten, die nicht nur sporadisch eingesetzt werden. Es müssen nicht zwangsläufig mehr als zwölf Töne pro Oktave vorhanden sein. (https://de.wikipedia.org/wiki/Mikrotonale_Musik).

Bite of the Orange ist nun das dritte Album des Trios seit 2011. Den Hörer erwarten drei Stücke mit 25 Minuten Musik, die eine abgrundtief dunkle und traurige Atmosphäre verbreitet. Die Klänge der drei Tubas breiten sich nach dem Schema der Mikrotonalen Musik langsam aus. Die Töne werden sehr langgezogen gespielt und im Zeitlupentempo verändert. Der daraus entstehende, sehr atmosphärische Klang weckt durchaus Erinnerungen an tiefe Dronemusik, die dunklen Bassklänge der Tuba(s) brummen in der Magengegend und die dunklen Klänge verschlingen den Hörer wahrhaftig.

Das mag für manchen Hörer oder in der falschen Situation gehört sehr erdrückend, ja bedrückend sein, ansonsten ist es durchaus ein sehr ungewöhnliches Klangerlebnis. Die Aufnahmen sind von bester Klangqualität, man hört den Raum, die Instrumente und die Musiker (Hall, Klang, Atmen und Klackergeräusche von Instrumenten und Stühlen). Eine erstklassige Arbeit im Bereich der Mikrotonalen Musik.

Wer die Musik von zum Beispiel Bohren und der Club of Gore für noch zu fröhlich hält, sollte mal ein Ohr auf diesen Sound werfen.