FreiStil

Ingar Zach ist dem freistilistisch musikbeflissenen Klangkonsumen -ten sicher bereits aus zahlreichen Projekten, wie unter anderem Hunts - ville, Mural, Dans Les Arbres oder Labfield, sowie diversen Kollabora - tionen mit großen Fischen – Derek Bailey, Evan Parker, John Tilbury, Jim O’Rourke etc. – ein Begriff. Raf - finiert, kurzweilig und für Neue/Im - pro visierte Musikverhältnisse unerwartet catchy präsentiert sich der Trondheimer Perkussionist und SOFALabel- Mitbetreiber (gemeinsam mit seinem Kollegen Ivar Grydeland an - no 1999 ins Leben gerufen) auf diesem, seinem inzwischen fünften So - lo-Album Le Stanze. Sechs Jahre nach seinem, von Kritikern gefeierten Solowerk M.O.S., auf welchem der Schlagwerker den geschmackvoll be-ohrten Hörmenschen auf einer pulsierenden, knapp vierzigminütigen, sanft-monolithischen (tatsächlich!) Klangeskapade in den Welt äther katapultierte, scheint der Musiker mit seinem aktuellen Mach - werk besagten Zuhörer aus ebendiesen unbehafteten, kosmischen Sphären wieder in irdische und zwischenmenschliche Gefilde zurückgeleiten zu wollen. In vier stilistisch und methodisch äußerst differenten Kompositionen mit den (frei) übersetzten Titeln „Die Erfindung des Spiegels“, „Vikingerpuls“, „Hym ne der Dunkelheit“ und „Es ist Ein sam - keit“ generiert Ingar Zach – la tent unterstützt durch Elektronik – onomatopoetische und einladende Klang welten, die sein tiefgehendes musikalisches Verständnis und ge - schultes Bewusstsein im Umgang mit Dynamik und Stille spektakulär zu Gehör stellen. Dafür, dass dem Hörer auch die feinsten Nuancen von Le Stanze nicht verborgen bleiben, zeichnet Miguel Angelo Tolosa verantwortlich, welchem es ganz hervorragend gelungen ist, dieses opulente und hochdynamische musikalische Event für vorliegenden Ton trä - ger einzufangen und aufzubereiten. Das wunderschöne Artwork von Mer cedes S. Zarco verpasst diesem beinahe vollkommenem „i“ dann auch noch ein visuelles Tüpfelchen. Le stanze – ein Genuss für die gan - ze Familie. Anspieltipp: É Solitudine